Was kostet ein Hotelfotograf?

Sie benötigen professionelle Fotos für Ihr Hotel und wollen wissen, was das kostet? Hier die Kurzfassung: Für ein durchschnittliches Fotoshooting von einem kleineren Hotel in Mitteleuropa mit 30 fertigen Bildern, sollten Sie mit ca. 2.000 bis 7.000 Euro kalkulieren. Der Preis hängt in erster Linie von der Erfahrung und Expertises des Fotografen und den inkludierten Nutzungsrechten ab.

So ein Shooting dauert in der Regel 1-2 Tage vor Ort, wobei die Nachbearbeitung zusätzliche 2-5 Tage in Anspruch nimmt und Sie die fertigen Fotos (je nach Fotograf) meist nach 1-3 Wochen erhalten. Die meisten Hotelfotografen arbeiten mit Tagessätzen (800-3000€) oder Pauschalpreisen pro Projekt. Vielfach kommt auch eine Abrechnung pro fertigem Bild zum Einsatz (meist zwischen 70 und 300€). Seltener sind Abrechnungen nach Stundensatz.

Zusätzlich zum Grundpreis können Reisekosten (Anfahrt, ggf. Übernachtung) und erweiterte Nutzungsrechte anfallen. Vorsicht bei sehr günstigen Lockangeboten – hier fehlen oft wichtige Leistungen wie eine (wirklich) professionelle Bildbearbeitung oder ausreichende Nutzungslizenzen.
Oder die Fotos sind ganz einfach gesagt nicht gut.


Die verschiedenen Kostenmodelle im Überblick

In der Hotelfotografie haben sich drei hauptsächliche Abrechnungsmodelle etabliert, die je nach Fotograf und Projekt zum Einsatz kommen. Jedes Modell hat seine Vor- und Nachteile, die wir uns hier nähern ansehen:

Der Tagessatz - Das klassische Modell

Das wohl am weitesten verbreitete Modell ist die Abrechnung nach Tagessätzen. Dabei wird zwischen Fotografietagen vor Ort und Nachbearbeitungstagen unterschieden, wobei letztere meist etwas günstiger kalkuliert werden.

Ein typisches Angebot könnte so aussehen: Ein Hotel benötigt 40-50 Fotos. Der Fotograf kalkuliert mit etwa 15 Fotos pro Tag (Vorsicht: Wer deutlich mehr verspricht, liefert höchstwahrscheinlich keine gute Qualität! Mehr dazu weiter unten im Artikel) und veranschlagt daher:

  • 3 Fotografietage à 1.500€ = 4.500€

  • 3 Nachbearbeitungstage à 800€ = 2.400€

  • Zwischensumme: 6.900€

Wichtig zu wissen: Ein angebrochener Tag wird meist als ganzer oder zumindest halber Tag verrechnet – schließlich ist dieser Tag für andere Projekte nicht mehr nutzbar.

Zusätzlich fallen bei vielen Fotografen noch Lizenzgebühren an. Die Bandbreite reicht hier von einem kompletten Buy-out (Hotel erhält alle Rechte, meist mit erheblichen Zusatzkosten verbunden) bis zu jährlichen Nutzungsgebühren mit zusätzlichen Kosten jede Veröffentlichung in Printmedien – teilweise hunderte, manchmal sogar tausende Euro pro Foto und Verwendung.

Pauschalpreis pro Foto - Transparenz pur

Ich persönlich bin von Tagessätzen auf ein Pauschalmodell umgestiegen, das mehr Transparenz und Planungssicherheit bietet. Bei diesem Modell zahlen Sie einen fixen Preis pro fertigem Foto.

Die Vorteile liegen auf der Hand:

  • Sie wissen von Anfang an exakt, was die Investition sein wird

  • Ich garantiere hochwertige Fotos und arbeite daran, so lange ich benötige

  • Es zählt das Endprodukt, nicht die Zeit

Bei meinem Preismodell (siehe Bild unten) sind beispielsweise:

  • Standardfotos (Zimmer, öffentliche Bereiche, Drohnenfotos etc.): 120-150€ pro Bild

  • Fotos mit geringerem Aufwand pro Bild (Details, Food Fotografie, Lifestyle etc.): individuell von Auftrag zu Auftrag unterschiedlich aber meist ca. 30 - 90€ pro Bild

Im Beispiel von vorhin lägen die Kosten also zwischen 4.800€ und 6.000€ plus etwaige Reisekosten. Alle relevanten Nutzungsrechte für das Hotel sind im Preis enthalten. Ausgenommen ist lediglich die Weitergabe an Dritte für deren Eigenwerbung – der Innenarchitekt oder Fliesenleger müsste für die Nutzung der Bilder separate Lizenzen erwerben. Das ist nur fair: Schließlich hat das Hotel in die Fotos investiert und sollte nicht kostenlos zehn andere Unternehmen mit versorgen.

→ Hier geht's zu meiner Preisgestaltung

Stundensatz – Mit Vorsicht zu genießen

Die Abrechnung nach Stundensatz ist in der Hotelfotografie eher selten und das aus gutem Grund: Sie ist für beide Seiten intransparent. Wie viele Stunden werden tatsächlich benötigt? Was kostet das Projekt am Ende wirklich? Diese Unsicherheit macht eine seriöse Kalkulation nahezu unmöglich.

Wenn überhaupt, eignet sich dieses Modell nur für sehr kleine, klar definierte Aufträge – etwa wenn nur zwei oder drei spezielle Detailaufnahmen benötigt werden. Für komplette Hotelprojekte rate ich davon ab.

Was steckt hinter (guten) Hotelfotos?

Eine Nische, die Expertise verlangt

Hotelfotografie und Architekturfotografie sind absolute Nischen innerhalb der Fotografie – und das aus gutem Grund. Nicht jeder Fotograf, der schöne Portraits oder Hochzeiten fotografiert, kann automatisch auch Hotels fotografieren!

Seien Sie skeptisch, wenn auf der Website eines Fotografen "alles Mögliche" angeboten wird – von Babyfotos über Hochzeiten bis zur Hotelfotografie. Würden Sie sich am offenen Herzen von einem Hausarzt operieren lassen, oder doch lieber von einem spezialisierten Herzchirurgen? Genau diese Spezialisierung braucht es auch in der Hotelfotografie.

Die Technik: Mehr als nur eine teure Kamera

Professionelle Hotelfotografie erfordert spezialisierte Technik, die weit über eine "gute Kamera" hinausgeht. Hochwertige Kameras sind nur der Anfang. Entscheidend sind zum Beispiel auch spezielle Tilt-Shift-Objektive, die realistische Perspektiven ohne stürzende Linien ermöglichen, sowie der gekonnte Einsatz von Blitzlicht in Kombination mit natürlichem Licht.

Mein persönlicher Workflow zeigt, wie komplex ein einziges Zimmerfoto ist:

  • Die Kamera fasse ich während des Shootings nie an – alles wird über WiFi vom Laptop oder iPad gesteuert

  • Der Kunde kann so direkt Einfluss auf die gewählte Perspektive nehmen

  • Jeder Winkel des Raums wird individuell mit Blitzlicht ausgeleuchtet

  • Ein fertiges Foto besteht oft aus bis zu 20 Einzelbildern, die in der Nachbearbeitung kombiniert werden

Die unsichtbare Arbeit vor dem ersten Klick

Bevor überhaupt das erste Bild geschossen wird, vergeht oft erstaunlich viel Zeit. Die Wahl des richtigen Blickwinkels ist entscheidend – was dem menschlichen Auge gefällt, sieht durch die Kamera oft völlig anders aus.

Die Raumvorbereitung umfasst dabei:

  • Entfernen störender Elemente (alles was vor Ort erledigt wird, spart Zeit und ist besser als digitale Retusche)

  • Glattstreichen von Laken bis zur Perfektion

  • Millimetergenaues Positionieren von Vorhängen

  • Verrücken von Möbelstücken – diese sehen je nach Brennweite oft drastisch anders aus

  • Gezieltes Hinzufügen von Deko-Elementen

Hierfür ist es absolut unerlässlich, dass der Fotograf die Erfahrung und das Gespür hat, die richtigen Entscheidungen zu treffen. Er muss die ästhetischen Anforderungen des Hotels verstehen und perfekt umsetzen können.

Da wird schnell klar das ein aufwändigeres Foto - beispielsweise ein großes Restaurant mit vielen gedeckten Tischen - schon mal bis zu 2 Stunden vor Ort erfordern kann. Im Durchschnitt sind es aber etwa 30 Minuten die ich für ein Foto benötige. Daraus resultiert, dass gute Fotografen an einem Tag meist um die 15 Fotos schaffen, selten mehr als 20. Verspricht ein Fotograf deutlich mehr, sollte Skepsis aufkommen.

Die unterschätzte Nachbearbeitung

Die Arbeit vor Ort ist natürlich nur die halbe Miete. In der Nachbearbeitung benötige ich persönlich teilweise bis zu 2 Stunden für ein einzelnes Foto – wobei es aber auch viele Bilder gibt, die in unter 10 Minuten fertig sind.

Jedenfalls verlangt die Nachbearbeitung von Hotelfotos auf Top-Niveau nicht nur technische Expertise (Stichwort Adobe Photoshop) sondern vor allem ein ausgeprägtes Gefühl für Ästhetik. Bei aller technischer Hilfe und trotz moderner AI-Tools muss der Fotograf wissen, WIE das fertige Foto aussehen soll. Wann ist der Look perfekt? Wann ist der gewünschte Stil des Kunden getroffen? Diese Entscheidungen kann keine Software abnehmen.


Der Wert von Hotelfotos

Fotos zählen - heutzutage mehr denn je!

Die Zahlen sind eindeutig: Studien belegen, dass Hotels mit professionellen Fotos 63% mehr Buchungen erzielen und bis zu 136% höhere Conversion-Raten erreichen. Eine Cornell University Studie zeigt dabei den entscheidenden Punkt: Gäste entscheiden in Sekunden anhand der Bilder – professionelle Hotelfotografie reduziert Unsicherheit und macht aus Interessenten Gäste.

Die allermeisten potentiellen Gäste wissen vor der Suche nach einem konkreten Hotel schon grob, was sie möchten: Ein 4-5 Sterne Hotel am Arlberg mit schönem Spa-Bereich. Oder ein City Hotel in München möglichst nahe am Hauptbahnhof. Auch das ungefähre Budget steht meist schon im Vorhinein fest.

Welches Hotel dann beim Durchscrollen von Seiten wie Booking.com oder Expedia tatsächlich angeklickt wird, hängt meist nur noch von zwei Faktoren ab: Bewertungen und vor allem Bilder.

Und genau hier liegt die Chance: Bilder erwecken Emotionen, erzeugen Sehnsucht und sind daher absolut unverzichtbar.

Die einfache Rechnung, die überzeugt

Machen wir eine ganz grobe, Überlegung: Selbst wenn Sie durch einen professionellen visuellen Auftritt nur 5% Umsatzsteigerung erreichen (was eher konservativ gerechnet ist), bedeutet das bei einem durchschnittlich großen 4-Sterne-Hotel in Deutschland mit einem beispielhaften Jahresumsatz von 4 Millionen Euro bereits 200.000€ Mehrumsatz pro Jahr.

Stellt man dies einer Investition von vielleicht 5.000€ für tolle Fotos gegenüber, brauchen wir über die Sinnhaftigkeit von professioneller Hotelfotografie glaube ich nicht mehr zu sprechen.

Mein abschließender Tipp für Ihre Fotografen-Wahl

Bei der Auswahl des richtigen Hotelfotografen sollte das Portfolio Ihr wichtigstes Entscheidungskriterium sein. Stellen Sie sich dabei folgende Fragen:

  • Entsprechen die Bilder Ihrer Vision für Ihr Hotel?

  • Passt der Stil zu Ihrer Zielgruppe und Positionierung?

  • Hat der Fotograf bereits ähnliche Hotels erfolgreich in Szene gesetzt?

  • Können Sie sich Ihr Haus in dieser Bildsprache vorstellen?

Ein erfahrener Hotelfotograf wird Sie übrigens auch in Stilfragen beraten können und gemeinsam mit Ihnen die passende visuelle Strategie entwickeln.

Der Preis sollte erst an zweiter Stelle stehen. Denn wie wir gesehen haben: Die Differenz zwischen einem günstigen und einem exzellenten Fotografen mag vielleicht 2.000-3.000€ betragen – der Unterschied im Ergebnis kann jedoch über Hunderttausende Euro Umsatz entscheiden.

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